Handball (hga).
In
der Landesliga kommt es morgen zu dem einzigen echten Nachbarschaftsderby der Liga. Der Tabellenvorletzte, die HSG Schaumburg Nord, empfängt dabei den Tabellendritten VfL Bad Nenndorf II.
Zunächst sorgt der Derbycharakter und ein erwartungsgemäß mit vielen Emotionen versehenes Spiel für einen Gleichstand, die Tabellensituation wird dennoch eine große Rolle spielen. Mit dem Rücken an der Wand sind die Gastgeber im Abstiegskampf auf jeden Punkt angewiesen, egal wie der Gegner heißt oder wie stark er scheint.
Am vergangenen Wochenende startete die HSG mit einer 26:27-Auswärtsniederlage beim heimstarken SV Aue Liebenau in die Rückrunde. Dabei sah die Mannschaft zum ersten Mal seit langer Zeit, dass sich bedingungsloser Kampf lohnen kann. Ein Rückstand wurde zu einem eigenen Vorsprung umgedreht, das ganze auch noch in der zweiten Hälfte. Dass es am Ende nicht reichte, ist unglücklich, auf diesen Kampfgeist muss und kann die Mannschaft aufbauen. Gegen die VfL-Reserve heißt es nun die Ruhe bewahren, schon im Hinspiel nutzte der VfL den nervösen und schwachen Auftritt der HSG zum 27:23-Erfolg. Um Holger Bartels und Co. nicht früh auf die Siegerstraße zu bringen, muss die HSG einfach ihr größtes Manko in den Griff bekommen. In entscheidenden Momenten ist die Chancenverwertung zu schwach.
Und diesmal sind die Aussichten nicht schlecht, der VfL hat Personalprobleme. Mit Thorsten Willuhn und Mirko Schlick werden die beiden etatmäßigen Torhüter fehlen. Da die bislang eingesetzten A-Junioren mit der JSG Nordschaumburg zeitgleich spielen, hat VfL-Coach Rainer Hinze doch einige Probleme mit seinem Kader. Am vergangenen Wochenende zeigte der VfL, dass die Mannschaft wenn es darauf ankommt zur Stelle ist. Gegen den Tabellenführer HF Springe II gelang ein 30:25-Erfolg auf Grund einer Steigerung in der mannschaftlichen Leistung zur rechten Zeit.
Nun hatte Hinze schonöfter Personalprobleme, den VfL zu unterschätzen wäre ein grober Fehler. "Wir richten uns auf einen heißen Tanz ein", sagt Hinze. Im Saisonverlauf demonstrierte der VfL seine mannschaftliche Stärke immer dann, wenn die Aussichten nicht gut waren. "Egal wer da aufläuft, wir dürfen sie nicht unterschätzen", warnt HSG-Coach Michael Evers und fügt hinzu: "Und die Nerven bewahren." Jeder Spieler, der schon bei der VfL-Reserve aushalf, passte in die Mannschaft und setzte sich mit ganzer Kraft ein. Auf die Fans in einer voraussichtlich gut gefüllten Waltringhäuser Sporthalle wartet also ein spannendes und letztlich doch offenes Spiel.
Anwurf: Sonntag, 17 Uhr.