Deckbergen (crs).
Wie aus einem mächtigen Baumstamm ein filigraner Kleiderbügel wird, das zeigt das Wissenschaftsmagazin "Galileo" am Montag, 6. Februar, ab 19 Uhr auf Pro Sieben. Am Beispiel eines erfolgreichen Familienunternehmens aus Deckbergen: Für den Bericht hat ein Kamerateam des Fernsehsenders den Kleiderbügelproduzenten Wiwa besucht. Und das bereits vor ziemlich genau einem Jahr.
Der Schnee ist schuld, dass die Mitte Februar 2005 produzierte Sendung erst ein knappes Jahr später ausgestrahlt wird. Denn als das TV-Team vor Monaten das Holzlager am Firmensitz in der Industriestraße filmte, da war draußen alles weiß -
und deswegen sah die Galileo-Redaktion schwarz, als der Schnee wenige Tage später weggeschmolzen war. Der Unterschied zwischen erlebtem und gezeigtem Wetter würde dem Zuschauer den Eindruck vermitteln, die Sendung sei nicht aktuell, befürchtete der Sender - und verschob die Ausstrahlung auf unbestimmte Zeit. Jetzt endlich liegt wieder Schnee in Deutschland, und prompt kam in dieser Woche der Anruf von Pro Sieben: Die Sendung soll am kommenden Montag ausgestrahlt werden.
Übers Internet war das Galileo-Team im vergangenen Jahr auf den 1952 gegründeten Kleiderbügelbetrieb aus dem Schaumburger Land aufmerksam geworden. Vier Millionen Kleiderbügel werden hier jedes Jahr von den zehn Mitarbeitern produziert. Und die gehen aus Deckbergen in alle Welt: Lieferungen für Hotels am Kilimandscharo sind ebenso an der Tagesordnung wie Aufträge für das Berliner Adlon oder das Musical "Mamma Mia".
Zu den Dreharbeiten in der eigenen Firma war Chefin Marion Waltemathe-Sasse gern bereit, auch wenn sie selber den Schritt für Schritt gefilmten Produktionsablauf zur Genüge kennen dürfte. Alles kam dabei vor die Kamera, alles: Vom Fällen der Buchen im Wald über den Zuschnitt der Stämme im Sägewerk, das Abrunden der Holzstücke, das Bohren, Lackieren und Schleifen bis zur Montage.
Und manches, so lächelt die Firmenchefin, war nicht ganz authentisch: So stiefelte Marion Waltemathe-Sasse mit dem Fernsehteam durch den verschneiten Wald und suchte dort geeignete Buchenstämme aus - nur für den Bildschirm, versteht sich: "Das habe ich noch nie getan..." Trotzdem: Spaß haben der seit gestern 54-jährigen Unternehmerin die Dreharbeiten schon gemacht. Und sie ist gespannt, was draus geworden ist: "Nach einem Jahr weiß man das ja kaum mehr."