Bückeburg (aj).
An Hand der Entstehung von populären Wetterphänomenen, wie Staubteufeln, Hurrikans und Tornados, hat Meteorologieprofessor Dieter Etling Schaumburger Oberstufenschülern das Berufsbild des Wetter- und Klimaforschers im Studiengang Meteorologie näher gebracht.
Das Adolfinum will so den zwei Dritteln der Schaumburger Oberstufenschüler, die nach dem Abitur studieren wollen, bei der richtigen Wahl des Fachs helfen.
Innerhalb der 14-tägigen Projektwoche können sich die Bückeburger, Rintelner, Bad Nenndorfer und Stadthagener Oberstufenjahrgänge über je einen exemplarischen Studiengang aus den Abi-Prüfungsbereichen Natur-, Sprach-, Gesellschafts- und Kunstwissenschaften informieren.
Stellvertretend für die naturwissenschaftlichen Fächer hatten Adolfinum-Direktor Wilhelm Gieseke und Biologielehrer Thomas Fischer den Meteorologen von der Universität Hannover eingeladen. Nach einem überaus kurzweiligen Vortrag mit Filmen und Schaugrafiken über die Entstehung und Kategorisierung von Wirbelstürmen kam Etling auf das Studium der Meteorologie selbst zu sprechen.
"Ohne physikalische Grundlagen, komplexe Wetterformeln und die Kombination von 100 Netzwerkrechnern zur Bewältigung dieser Datenmengen, geht in der Meteorologie heute fast nichts mehr", so der Grundlagenforscher. "Schließlich müssen die Computer die Wettergleichungen schneller lösen können, als das Wetter am Himmel dafür braucht. Sonst wäre es keine Vorhersage mehr."
Wie hart das Studium der Physik der Wetterkunde ist, verdeutlicht Etling an den Studentenzahlen. Trotz traumhafter Studienbedingungen mit maximal 30 Studierenden je Anfangsemester würden hinterher nur drei ihr Diplom machen.
"Die Umstellung des Studiums auf Bachelor- und Masterabschlüsse macht den Studiengang vielleicht übersichtlicher, aber deswegen nicht einfacher", vermutet der Professor. Und erläutert: "Schließlich kommen auf die Studenten jetzt erheblich mehr vorzubereitende Prüfungen zu als früher."
Allen Abiturienten, die Interesse für Physik und Mathematik haben, kann er die meteorologische Wetter- und Klimaforschung aber nur empfehlen. Angefangen mit den Umweltämtern, über Ingenieurbüros und Versicherungen, bis hin zur Energiewirtschaft und der universitären Forschung, seien Meteorologen gefragte Spezialisten innerhalb der Physik.
"Alternativ erforschen Geografen Wetter und Klima, aber mehr im Hinblick auf deren Auswirkungen", gibt Etling allen weniger an der naturwissenschaftlichen Beschreibung von Wetter Interessierten mit auf den Weg.