Rodenberg (bab).
Die Interessengemeinschaft zum Erhalt der Rodenberger Windmühle hat die durch einen Brand beschädigte Mühle erworben. Vorbesitzer Heinrich Krone hat das Rodenberger Wahrzeichen für den symbolischen Preis von einem Euro an den Verein verkauft. Von der Versicherungssumme, die nach dem Brand gezahlt wurde, wird der Verein nicht profitieren. Die Stadt hat deshalb 30
000 Euro in den Haushalt eingestellt, um den Wiederaufbau zu unterstützen.
Wie die Schriftführerin der Interessengemeinschaft, Marion Oberheide, mitteilt, habe der Vorstand des Vereins die Verträge und Formalien für die Abwicklung des Kaufs in den vergangenen Monaten vorbereitet und umgesetzt. Eine Mitgliederversammlung sei dazu nicht erforderlich gewesen, da laut Satzung der Vorstandderartige Entscheidungen alleine treffen könne.
Oberheide, die Schwester des Vorbesitzers Heinrich Krone, begründet den Schritt damit, dass der Brand der Familie die Augen geöffnet habe. "Wir haben keine Nachfolger. Was soll später mit der Mühle geschehen?", fragt sie. So sei es besser, das Wahrzeichen in öffentliche Hände zu geben. "Die Rodenberger identifizieren sich mit ihrer Mühle. Wir denken, wenn sie allen gehört, sind die Rodenberger auch stärker bereit, sich für das Wahrzeichen einzusetzen", meint Oberheide. Sie glaubt, dass dies auch die Spendenbereitschaft erhöhe.
Die wirtschaftliche Situation des Vorbesitzers habe es nicht zugelassen, die Mühle zu reparieren. Mit dem Geld von der Versicherung müssten andere Schäden an den übrigen Gebäuden beseitigt werden, so Oberheide. Wie der Verein den Wiederaufbau bewerkstelligen will, soll bei der Jahresversammlung Mitte März besprochen werden.
Vereinsvorsitzender Heinrich Grabemann wollte sich zu dem Geschäft nicht äußern. Er sei zurzeit im Urlaub und habe "keine Lust", am Telefon Auskunft zu geben. Grabemann will sich bei seiner Rückkehr Mitte Februar dazu äußern.
Die Stadt nimmt die neue Situation in Kauf. "Wir haben 30
000 Euro im Haushalt vorgesehen", sagt Stadtdirektor Uwe Heilmann. Er rechne damit, dass der Wiederaufbau rund 60
000 Euro kosten werde. Allerdings habe die Stadt zuvor Wert darauf gelegt, die Eigentumsverhältnisse zu klären. "Dann haben wir klare Rechtsverhältnisse."