Samtgemeinde Rodenberg. Die Einwohner der Samtgemeinde Rodenberg müssen sich auf höhere Gebühren fürs Trinkwasser einstellen. In der Sitzung des Samtgemeinderates am Donnerstag, 10. Dezember, beraten die Politiker über die Anhebung des Gebührensatzes von 1,12 auf 1,25 Euro pro Kubikmeter. Das wäre ein Anstieg von gut zehn Prozent.
Die Samtgemeinde Rodenberg betreibt die Wasserversorgung in Eigenregie. Allerdings erhält sie das Nass vom Wasserverband Nordschaumburg. Dieser wiederum hatte die Bezugskosten zuletzt drastisch erhöht. Einer Anhebung von 88 Cent auf 1,03 Euro zum Januar 2014 folgte eine weitere Teuerung um zehn Cent auf 1,13 Euro zum Januar 2015. Damit ist das Trinkwasser für den Eigenbetrieb der Samtgemeinde derzeit im Einkauf bereits um einen Cent teurer als im Verkauf.
Die Kommune muss deshalb ordentlich Geld zuschießen. Allein für 2014, wo zumindest noch ein Spielraum von neun Cent zwischen Einkaufspreis und Abgabegebühr bestanden hatte, schrieb der Wasserversorgungsbetrieb rote Zahlen, das Jahresergebnis wies eine Unterdeckung von 56 813 Euro aus. Dieser Summe muss der Samtgemeinderat am Donnerstag ebenfalls zustimmen.
Vor einem Jahr hatten Politik und Verwaltung eine Anhebung der Gebühren vertagt, zumal im Jahresergebnis 2013 noch ein Überschuss von fast 30 000 Euro gestanden hatte. Doch dass die Gebührensätze dauerhaft nicht auf dem alten Niveau bleiben würden, hatte sich schon damals abgezeichnet, denn die erneute Preiserhöhung des Wasserverbands war da bereits bekannt.
Zur Verteuerung des Trinkwassers kommt der Umstand, dass die Abgabemenge immer größer wird. 2014 hatten sich die Kosten des Eigenbetriebs der Samtgemeinde im Einkauf um 103 733 auf 686 818 Euro erhöht. Als ein Grund werden die Neubauten der vergangenen Jahre im Gewerbegebiet bei Lauenau genannt. Unter anderem hat dort 2014 das Edeka-Zentrallager den Betrieb aufgenommen. Allein in dem Gewerbegebiet wurden 28 517 Kubikmeter mehr verbraucht. 2015 dürfte dieser Trend angehalten haben – im Sommer vermeldete die Samtgemeinde während einer Hitzewelle einen neuen Abgaberekord: An einem Spitzentag Anfang Juli sollen es 1,1 Millionen Liter Wasser gewesen sein.
Mit dem nun von der Verwaltung vorgeschlagenen Trinkwassergebühr soll der Haushalt des Eigenbetriebs wieder ausgeglichen gestaltet werden. Der Abwasserbetrieb erwirtschaftete in 2014 übrigens einen Gewinn von 108 713 Euro. In diesem Bereich bleiben die Gebühren stabil.
Die öffentliche Sitzung im Ratskeller beginnt am Donnerstag um 19 Uhr.