Bückeburg.
Eine
berührende Ausstellung, die mit Erfolg im Berliner Kleisthaus gezeigt wurde, macht im Landkreis Schaumburg Station.
Borderline ist eine Persönlichkeitsstörung, unter der immer mehr, vor allem junge Menschen, leiden. Oft ist emotionaler oder sexueller Missbrauch in der Kindheit die Ursache. Die Betroffenen leiden, weil sie ihren Gefühlen vollkommen ausgesetzt sind und oft nur brachiale Mittel wie Selbstverletzungen helfen, innere Ruhe und Ausgeglichenheit herzustellen. Der Sozialpsychiatrische Dienst (Gesundheitsamt) sowie der Sozialpsychiatrische Verbund des Landkreises Schaumburg will zusammen mit dem SHG-Treff - Begegnungsstätte für Psychiatrie-Erfahrene - über die Krankheit informieren und Bewältigungsstrategien aufzeigen.
"Tagebuch borderline-borderland" hat Martina Schwarz ihre Arbeit betitelt, die sie zur Diplomprüfung als Grafikdesignerin an der FH-Aachen 2002 ablegte. Sie hat darin ihre und Erfahrungen anderer Betroffener mit der Borderline-Störung künstlerisch verarbeitet. Die Ausstellungstafeln zeigen Collagen, bestehend aus Fotos, Zeichnungen und Texten, die einen zutiefst berührenden Einblick in das Erleben der Betroffenen vermitteln.
Die Ausstellung ist zu sehen in der Zeit vom 19. Januar bis 1. Februar, jeweils Montag bis Freitag von 8 bis 18 Uhr, in der Sparkasse Schaumburg, Geschäftsstelle Bückeburg, Bahnhofstraße 3-5.
Zum Abschluss der Veranstaltung am Mittwoch, 1. Februar um 19.30 Uhr findet ein Fachvortrag von Dr. Ewald Rahn, stellvertretenderÄrztlicher Direktor der Klinik Warstein: "Die Bewältigung des Borderline-Syndroms" statt. Vortragsort ist ebenfalls die Bückeburger Sparkassen-Filiale.
Der Psychiatrie-Verlag, unterstützt vom Beauftragten der Bundesregierung für die Belange Behinderter, hat es übernommen, die Ausstellung bundesweit zu zeigen.