Obernkirchen (rnk).
Der erste Kandidat für das Bürgermeisteramt steht fest: Bernd Kirsch wird für die Ortsgruppe der Wählerinitiative "WIR für Obernkirchen" antreten.
Kirsch ist 41 Jahre, verheiratet und Vater einer fünfjährigen Tochter. Der Diplomkaufmann arbeitet in Hannover, wo er in einer Firma als Leiter des Qualitätsmanagements, als Ausbildungsleiter und Beauftragter für Datenschutz und Sicherheit zuständig ist.
Über politische Erfahrungen verfügt er bedingt: Seine Diplomarbeit schrieb er über Stadtmarketing, während des Bundeswehr-Studiums in Hamburg belegte er neben Betriebswirtschaftslehre noch Politikwissenschaften im Nebenfach.
Kirsch, so heißt es in einer Presseerklärung, erfülle für "WIR" die Hauptkriterien des zukünftigen Bürgermeisters: Eine charakterlich gefestigte Persönlichkeit, frei von dogmatischen und parteihierarchischen Fremdsteuerungen, er kenne Schwung und Risiken im Wirtschaftsleben, habe gelernt, mit dem Geld anderer Leute zu hantieren, arbeite im Team - ein neuer Geist, der mit einer sauberen Politik und Verwaltung in der Bergstadt den gesellschaftlichen Kräften die Geltung verleihen werde, die zu einem Neubeginn benötigt werde, fasst die Presseerklärung zusammen.
"WIR" habe sich entschlossen, den Kandidaten bereits jetzt vorzustellen, um ein Beispiel zu geben: "Gerade Obernkirchen, heute mehr denn je, täte gut daran, mit seinen Kandidaten rasch an die Arbeit der Wahlvorbereitung zu gehen." Die bisherige Zurückhaltung der anderen Parteien mit ihren Kandidaten, die ja längst ausgesucht seien und sich in der Öffentlichkeit mehr oder weniger auffällig auf ihre Rolle vorbereiten würden, liege, so vermutet "WIR", nicht so sehr an den Bewerbern, sondern an den Schwierigkeiten, mit denen die Stadt aufwarte. So sei Obernkirchen im Demokratisierungsprozeß über Jahrzehnten "nicht recht" vorangekommen, sei es im Bildungsbereich und der Bevölkerungszahl stark zurückgegangen, würden sich dem Umbau der Politik und Verwaltung fast unüberwindbare Widerstände entgegen stellen. Wörtlich heißt es in der Presseerklärung: "Die jüngste Entwicklung durch die Haushaltssperre, ihre Ursache und Konsequenzen, verschärfen die hausgemachten Probleme, so dass die zukünftige Führung der Verwaltung zu einem Ränkespiel höchster Ordnung wird, das nur noch diejenigen zu erfassen vermögen, die es inszenieren. Demokratie, fahre dahin." Daher, so heißt es weiter, habe man in neuerlicher Klausur beschlossen, Nägel mit Köpfen zu machen und "dem hintergründigen Gerangel um Haushalt und zukünftigen Bürgermeister ein Ende zu bereiten". Daher habe "WIR" nun "objektive Kriterien" entwickelt, anhand derer jeder Kandidat vom Bürger mit seinen positiven Seiten bewerte und der beste ausgewählt werden könne.