Bückeburg (rc).
"Kinder- und familienfreundliche Stadt" - ein Slogan, mit dem sich Bückeburg schmücken will und der auf der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Jugend, Familie und Soziales wörtlich genommen wurde. Für mehrere kleinere Etatposten forderte der Ausschuss höhere Ansätze (bis hin zur Verdoppelung), oder aber, dass überhaupt Geld bereit gestellt wird.
Es sei kaum zu glauben, dass eine Einrichtung wie die Jugendfreizeitstätte ein ganzes Jahr ohne Neu- oder Ersatzanschaffungen auskommen könne, gab die Ausschussvorsitzende Anka Knechtel (SPD) einen Punkt wieder. Zumindest sollte der in der mittelfristigen Planung vorgesehene Betrag von 1500 Euro bereitstehen. "Es kann immer etwas kaputt gehen."
Auch die Summe von 2500 Euro für stadteigene Jugendpflegefahrten erschien Knechtel als "viel zu gering". Der Ansatz solle auf 5000 Euro angehoben werden. Diese Maßnahmen seien "ein Kernstück" der städtischen Jugendpflege. "Ist eine Durchführung oder Betreuung überhaupt noch leistbar?" Längere Fahrten seien mit dem bereitstehenden Geld schon lange nicht mehr zu organisieren, antwortete Amtsleiter Siegfried Demjanenko. Die Stadtjugendpflege unternehme daher bereits seit einiger Zeit nur noch Wochenend- oder gar Tagesfahrten. "Wir versuchen damit, möglichst viele Jugendliche zu erreichen."
Beschränkungen auf ein bestimmtes Klientel seien dabei nicht möglich: "Wir wollen doch keine Ghetto-Fahrten anbieten." Um eine präventive Wirkung mit Fahrten zu erreichen, sei das Durchmischen der Teilnehmer notwendig. Sein Fazit: "Die 2500 Euro reichen für das augenblickliche, geringe Niveau, aber für mehr nicht."
Angesichts des Antrages mussten sich SPD, FDP, Unabhängige und Grüne des Vorwurfs des CDU-Ratsherren Christoph Vauth erwehren, sich schon im Kommunalwahlkampf zu befinden: "Oder warum haben Sie den Antrag nicht schon im vergangenen Jahr gestellt?" Ein Vorwurf, den Anka Knechtel zurückwies. Bernd Schierhorn von den Grünen sagte, der Ausschuss müsse klar machen, dass er das Niveau steigern wolle. Daher solle er eine entsprechende Empfehlung aussprechen.
Erstaunt zeigte sich der Ausschuss, dass in der Jugendfreizeitstätte mit Eintrittsgeldern Einnahmen von 2000 Euro erzielt werden sollen. Kids, die zu Konzerten, Kinderdisco oder Werkgruppe kommen, hätten dafür auch aus pädagogischen Gründen einen Obolus zu entrichten, erläuterte Demjanenko. "Mehr ist aber nicht drin, das Taschengeld ist nicht weiter belastbar", schob er gleich Begehrlichkeiten einen Riegel vor, diese Einnahmequelle künftig weiter auszubauen.