In der ersten Ticketrunde waren sie leer ausgegangen, in der zweiten wieder -
dann, endlich, hat es geklappt: In der "Rückläuferrunde" haben
Ulrich Seidel
,
Dennis Luthe
,
Swen Möller
und
Markus Maier
Tickets für das Achtelfinale am 27. Juni in Hannover bekommen. Für je 125 Euro wünschen sich die vier Kollegen von den Stadtwerken Rinteln am liebsten die Paarung Frankreich gegen Spanien. "Es gehört viel Glück dazu, Tickets zu bekommen", kritisieren Seidel und Luthe das umständliche System, "es werden verdammt viele leer ausgehen."
Weder Mühe noch Ärger mit dem Fifa-Ticketsystem hatte
Stephan Schiefer
: Er hat sein Ticket ganz einfach geschenkt bekommen. Schiefer arbeitet für die Hamburg-Mannheimer, den offiziellen Versicherer der WM. "Für einen besonders erfolgreichen Monat gab's das Ticket", erzählt er - VIP-Lounge und Hotelaufenthalt inklusive. Jetzt freut sich Schiefer aufs Vorrundenspiel Italien gegen Ghana in Hannover: "Die Stimmung wird toll!"
60 Euro bezahlt
Lars Molthahn
für sein WM-Ticket: Am 17. Juni fährt er mit drei Freunden zur Partie Tschechien gegen Ghana nach Köln. "Das wird ein klasse Spiel", freut sich der Physiotherapeut schon jetzt. "Tschechien hat eine gute Mannschaft, und Ghana ist auch nicht zu unterschätzen."
Im dritten Anlauf hat
Kay Steding
aus Rinteln vier Tickets für die WM ergattern können. Mit seinen Eltern und Ehefrau
Marion
geht es am Donnerstag, 15. Juni, zum Spiel Ecuador gegen Costa Rica nach Hamburg. "Ich bin froh, dabei zu sein", freut sich Steding auf eine gute Gelegenheit, die deutschen Gruppengegner zu beschnuppern. Seine Befürchtung: "Kaum ein Stadion wird bei dieser WM voll sein", kritisiert er die Fifa-Ticketpolitik.
"Viel zu wenig Karten sind an wirkliche Fußball-Fans gegangen", befürchtet auch
Stephan Reygers
aus Röcke. Immerhin: Gemeinsam mit seinen Söhnen
Manuel
,
Julian
und
Frederik
ist Reygers am 27. Juni beim Viertelfinale zwischen dem Sieger der Brasilien-Gruppe und dem Zweiten der Italien-Gruppe dabei. In der zweiten Ticket-Runde war der 20-jährige Manuel mit einem der zahlreichen Kartenwünsche erfolgreich: "Hätten wir alle bestellten Tickets bekommen, wären wir arm geworden", schmunzelt Vater Stephan. 40 Euro zahlt die Familie pro Ticket für die sichtbehinderten Plätze: "In einem so schönen Stadion wie Dortmund macht das nichts- wir freuen uns riesig!"
Ein echter WM-Glückspilz ist
Holger Heise
aus Rinteln. Bis zum 1. April 2005 lief die Anmeldung zur ersten Verkaufsphase, am 31. März hat sich Heise gemeinsam mit seinem Kumpel
Kai Taubert
registrieren lassen - und prompt Tickets für alle drei deutschen Vorrundenspiele bekommen. "Ich kenne sonst niemanden, der bei deutschen Spielen dabei ist", freut sich der aktive Fußballer des TSV Exten über seine eigene Länderspiel-Premiere. Für die Vorrunden-Phase hat er sich eigens Urlaub genommen: "Am meisten freue ich mich auf das Eröffnungsspiel gegen Costa Rica." Und so langsam gewöhnen sich Heise und Taubert auch an unmoralische Angebote: Bis zu 3000 Euro sind den beiden schon für die Tickets geboten worden - 235 Euro hatten sie gekostet...