Samtgemeinde Rodenberg. Weil den Politikern das vorgelegte Zahlenmaterial zu undurchsichtig erschien, hat der Ausschuss für Friedhofsangelegenheiten die in seinen Bereich fallenden Haushaltsansätze nicht durchgewinkt. Die Verwaltung bot an, noch einmal nachzuarbeiten. Der Samtgemeindeausschuss (SGA) soll die genauer erläuterten Posten später beschließen.
Günther Wehrhahn beteuerte, er habe viele Stunden investiert, um in der Lage zu sein, dem Ausschuss alle fraglichen Posten erklären zu können. Doch an zwei Stellen stieß Wehrhahn an Grenzen. „Ich sehe ein, dass mir das doch nicht gelungen ist“, räumte er ein. Die Knackpunkte waren Personalkosten und ein als „interne Leistungsbeziehungen“ deklarierter Posten, der laut Wehrhahn die Bauhofstunden meint, die der Friedhofsbetrieb in der Samtgemeinde beansprucht.
An Personalkosten stehen 60 400 Euro im Etatentwurf, was zu Nachfragen führte, weil dort 2015 noch 109 800 Euro gestanden hatten. Wehrhahn sagte, dass die knapp 50 000 Euro, die jetzt fehlen, diesmal dem Standesamt zugeordnet wurden. Die beiden Verwaltungsmitarbeiterinnen, die sich um die Friedhöfe kümmern, seien noch dieselben, und beide sind auch nach wie vor für das Standesamt tätig. Deren Arbeitsaufwand sei aber im Haushalt anders verortet worden.
Da den Ausschussmitgliedern dies als Erklärung nicht reichte, wurde die Frage zur Klärung zurück an das Rathaus gegeben. Undurchsichtig gestalteten sich auch die Bauhofkosten auf dem Friedhofssektor. Im Haushalt stehen dafür 305 000 Euro. Wehrhahn sagte, dass die Kämmerei noch immer damit beschäftigt ist, das Dickicht der bisherigen doppischen Etatführung zu entflechten. Die jetzige Verwaltungsspitze habe das Ziel, mehr Transparenz zu schaffen.
Auch der Arbeitsaufwand für den Bauhof auf den Friedhöfen soll nun noch einmal genauer erklärt werden. Karsten Dohmeyer (Grüne) sagte zudem, der Zustand der Friedhöfe spiegele die in Rede stehende Summe nicht wider. Der Friedhofsausschuss nahm die Zahlen nur zur Kenntnis.
Das genaue Nachhaken begründeten die Politiker damit, dass nur dann die Höhe der Bestattungsgebühren sinnvoll überprüft werden kann, wenn wirklich klar ist, welcher finanzielle Aufwand der Samtgemeinde bei der Friedhofsbewirtschaftung entsteht. 175 000 Euro aus Nutzungsgebühren und weiteren Entgelten nimmt die Samtgemeinde 2016 laut Prognose ein. Im vergangenen Jahr waren es Wehrhahn zufolge rund 184 900 Euro.
Alle Aufwendungen berücksichtigt, entsteht der Samtgemeinde beim Betrieb der Friedhöfe eine Unterdeckung von 280 600 Euro. Im vergangenen Jahr waren es wegen der da noch höheren Personalkosten 333 000 Euro. Investitionen in die Friedhöfe sind 2016 nicht vorgesehen. gus